Die katholische Pfarrkirche St. Josef ist die zweitgrößte Kirche im Bistum Speyer. Nur der Speyerer Dom selbst bietet mehr Gläubigen Platz. Die Kirche ist eines der drei Wahrzeichen der Stadt St. Ingbert.

Der rasche Bevölkerungswachstum im 19. Jahrhundert erforderte den Neubau einer zweiten kath. Kirche in der Stadt. Auf Einladung des Stadtpfarrers Johann David Dengel wurde am 29.12.1878 der Kirchenbauverein St. Ingbert gegründet. Verzögert durch die Standortfrage konnte erst 1889 der Mainzer Architekt Ludwig Becker mit der Planung beauftragt werden. Die Grundsteinlegung erfolgte am 28.9.1890. Nach drei Jahren Bauzeit wurde die neugotische Kirche am 13.5.1893 durch den Speyerer Bischof Josef Georg von Ehrler auf den Namen „St. Josef“ geweiht.

Das erste Geläut für die Kirche wurde 1899 in Frankenthal gegossen. Hatte man im Ersten Weltkrieg die Abnahme der Glocken für Rüstungszwecke noch verhindern können, war ihr Schicksal 25 Jahre später besiegelt. Am 25.2.1942 läuteten die Glocken das letzte Mal, bevor sie eingeschmolzen wurden. Als Wiedergutmachung für die beschlagnahmten Glocken stiftete die Stadt am 3.10.1953 den Pfarrgemeinden in St. Ingbert 21 neue Glocken.

Bei Reparaturarbeiten am Dachstuhl brach am 17.7.2007 ein Feuer in der Kirchturmspitze aus, das zur völligen Zerstörung des Dachstuhls und der Glocken führte. Auch die klanggewaltige romantische Orgel, 1894 von Voit (Durlach) erbaut und von Späth (Ennetach) 1933 auf 59 Register erweitert, sowie Teile des Kircheninnen-raumes wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.

Rund 14 Millionen Euro waren für den Wiederaufbau der zweitgrößten Kirche im Bistum Speyer notwendig. Nur dank großer Solidarität und Spendenbereitschaft war dies möglich. Die restaurierte Kirche konnte am 20.11.2011 erneut geweiht werden.